Hochaltrigenstudie (ÖIHS)

Das Projekt Österreichische Interdisziplinäre Hochaltrigenstudie (ÖIHS)

Im Rahmen der ÖIHS wird die Gesundheits-, Lebens- und Betreuungssituation von Menschen über 80 als einer demographisch wie auch sozial- und gesundheitspolitisch hoch relevanten Bevölkerungsgruppe untersucht.

Die StudienteilnehmerInnen werden dabei auf dem Wege persönlicher, fragebogengestützter Interviews befragt und einem geriatrischen Assessment unterzogen. Die ÖIHS berücksichtigt sowohl selbständig in Privathaushalten lebende Personen (inkl. Seniorenresidenzen und betreute Wohnformen) als auch in Pflegeheimen lebende Personen.

Ergänzend sieht die Studie auch einen qualitativen Forschungszugang vor, um verstärkt auch subjektive Sichtweisen und Deutungen der TeilnehmerInnen zu erfassen und so vertiefende Einblicke in die Gesundheits- und Lebenssituation hochaltriger Frauen und Männer zu gewinnen.

Die ÖIHS wurde zum ersten Mal 2013 in einer Pilotstudie und ersten Erhebungswelle in den Bundesländern Wien und Steiermark durchgeführt. Diese Erhebung umfasste insgesamt 410 Interviews mit hochaltrigen Frauen und Männern. In einer daran anschließenden Folgeerhebung ab 2016 wurden die Teilnehmer/innen der Ersterhebung wiederbefragt und die Stichprobe aus dem Jahr 2013 im Panel weiterverfolgt. Darüber hinaus wurde die Studie um ein zusätzliches Bundesland erweitert und eine erste Querschnitterhebung im Bundesland Niederösterreich durchgeführt.

2019-2022 fand die dritte Erhebungswelle in den Bundesländern Wien, Niederösterreich, Steiermark und Salzburg statt.

Aus aktuellem Anlass umfasste die dritte ÖIHS-Welle auch eine Fokusstudie über die COVID-19-Pandemie im subjektiven Erleben hochaltriger Menschen in Österreich.

Seit 2023 wird die Hochaltrigenstudie in einer vierten Erhebungswelle unter Einschluss zwei weiterer Bundesländer (Kärnten und Tirol) fortgesetzt.

 

 

Die aktuellen Endberichte der ÖIHS III (2019-2022) zum Download:

 

Mehrwert und inter-/nationale Bedeutung

  • Die ÖIHS liefert erstmals wissenschaftlich fundierte und politikrelevante Daten über Gesundheitszustand, Lebens- und Betreuungssituation zu der heute und in Zukunft demographisch, sozial- und gesundheitspolitisch bedeutendsten Bevölkerungsgruppe in Österreich.
  • Sie schafft eine notwendige Wissensgrundlage für sozial- und gesundheitspolitische Entscheidungen, Strategien, Interventionen und Förderprogramme und für eine bedarfs- und bedürfnisgerechte Planung bzw. Adaptierung von Präventions-, Versorgungs- und Sozialstrukturen im ambulanten, teilstationären und stationären Bereich.
  • Durch ihre Ergebnisse entsteht die Möglichkeit zur Beurteilung der Effizienz von Maßnahmen in der Sozial- und Gesundheitspolitik sowie der Gesundheitsförderung, zum Beispiel in Bezug auf:
    • die Rahmen-Gesundheitsziele (gesundheitsförderliche Lebensbedingungen, gesundheitliche Chancengerechtigkeit, Gesundheitskompetenz, sozialer Zusammenhalt, gesunde Ernährung, gesunde und sichere Bewegung, psychosoziale Gesundheit, qualitativ hochstehende und effiziente Gesundheitsversorgung etc.)
    • Gesundheits- und Pflegereformen
    • politische Aktionspläne und Initiativen (z.B. „active and healthy ageing“)
    • (Langzeit-)Pflege und Betreuung (Bedarf und Inanspruchnahme von formellen und informellen Leistungen sowie von mobiler und institutioneller Betreuung aus dem Sozial- und Gesundheitssektor)
  • Die ÖIHS schließt an diverse internationale Hochaltrigenstudien an und generiert international vergleichbare Daten.

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